„Eine Art Versuchsritual“
Persönliche und kollektive Trauerrituale in Esther Kinskys Roman Hain
DOI:
https://doi.org/10.34314/FOGS2021.00002Abstract
Esther Kinskys ‚Geländeroman’ Hain konfrontiert die Leser*innen mit besonderen Erinnerungs- und Trauerritualen. Er rückt das Verhältnis zwischen den persönlichen und kulturellen Formen der Erinnerung in den Brennpunkt. Die trauernde Protagonistin tritt als achtsame Beobachterin des Erinnerungsverfahrens auf. Die Erinnerung an die Verstorbenen präsentiert sich aber nicht nur in den wahrgenommenen Trauerritualen, sondern erweist sich als allgegenwärtig in der Umgebung. Friedhöfe und die historischen Stätten der Etruskernekropolen, die als eine Materialisierung von Erinnerungsritualen gelten, prägen die norditalienische Landschaft, in der die Geschichte spielt. Wegen der Verflochtenheit der Trauerkultur mit dem Alltag, gelingt es der Protagonistin nicht, ihren persönlichen Verlust vollständig von den beobachteten Erinnerungsritualen oder der Umgebung, in der sie sich befindet, abzugrenzen.
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